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Seitenaltar

Seitenaltar St. LeonhardDer Seitenaltar ähnelt im Aufbau dem Hochaltar, wirkt jedoch durch die Vielzahl der Plastiken eher überladen.
Er ist dem Bauemheiligen St. Leonhard (siehe Inschrift auf älterer Kartusche mit Akanthusdekor am Gebälk) geweiht, dem beliebten Viehpatron des bayerischen Oberlandes (vgl. die alten Leonhardifahrten und die berühmten Leonhardiheiligtümer etc.).

 

Auch die übrigen Heiligen des Altars, Figuren von mäßiger Qualität, sind als Patrone und Fürbitter in bäuerlichen Anliegen zu sehen: rechts von St. Leonhard der hl. Magnus von Füssen, Patron gegen Mäuseplage; links der hl. Ignatius, Patron in Krankheitsfällen, vor allem aber Patron des geistlichen Lebens - ein schöner Gedanke für die Seelsorge auf dem Land.

 

Auf dem Gebälk die Wasserpatrone St. Florian (rechts) und der im 18. Jh. viel verehrte St. Johann Nepomuk; im Auszug der hl. Papst Urban (Traube und Buch als Attribute), Patron gegen Frostgefahr im Frühling. Den Altar bekrönt das flammende Herz, Symbol der Liebe und des Erbarmens, aus dem eine Blume sprießt als Zeichen der gewährten Hilfe.

 

Dem Seitenaltar gegenüber ist eine kleine, sehr elegante Empore über der Sakristei angebracht. Sie ist einerseits als Kanzel verwendbar; aber auch als Pendant zum Seitenaltar gedacht, ein Meisterwerk des Wessobrunner Stukkateurs Franz Edmund Doll (1744-1824).

 

Fein modulierte Putten weisen auf Kreuz, Anker und Herz als Symbole für Glaube, Hoffnung und Liebe.

 

Die Apostelkreuze in der Kirche bezeichnen die Stellen an der Wand, die der Bischof gesalbt hat, wobei er bei der Weihe erinnerte: "Zu Gottes Ehre wurde das Haus errichtet, gebaut auf dem Fundament der Apostel aus lebendigen Steinen." Die Leuchter stammen von einem Iffeldorfer Meister, der sie nach einer alten Vorlage geschmiedet und gestiftet hat, ebenso wie das Kreuz auf dem Dachreiter der Vorhalle und die Halterung der Ewiglicht-Ampel. Die Brüstung der Orgelempore ist in der Farbgebung schlicht und unauffällig gehalten. Das Gehäuse der 1980 aufgestellten Orgel bedarf noch der Fertigstellung. Das Gestühl aus der Zeit der Altäre wurde bei der letzten Restaurierung auf jeder Seite um eine Bankreihe erweitert. Ein ortsansässiger Akademiestudent hat die Eichenwangen originalgetreu nachgeschnitzt. Die Kreuzwegstationen sind von einem unbekannten Meister auf Leinwand gemalt.