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Heiliges Grab

 

    Spendenkonto:     

  • Konto-Nr.: 30 95 34

  • Sparkasse Iffeldorf BLZ 703 510 30

  • IBAN: DE67 7035 1030 0000 3095 34

  • Zahlungsempfänger:
    Kath. Kirchenstiftung St. Vitus
     

  • Stichwort: "Hl.Grab"

        

wurde 1895 von der Gemeinde erworben und mit Spendengeldern finanziert.

Ein ‚Zeugnis’ der Kirchenverwaltung’ aus dem gleichen Jahre hebt sowohl „die Hochherzigkeit der Wohlthäter“ hervor als auch die spirituelle Wirkung - habe doch sein „Anblick selbst Männern Thränen der Freude und Rührung entlockt und zur Andacht gestimmt wie nicht leicht eine andere Art von hlg. Gräbern“.

 

Die zweigeschossige Anlage ist eine der wenigen noch erhaltenen. Und kunstgeschichtlich eingeordnet:  früher Jugendstil. Die böhmische Manufaktur für transparente Glasmosaiken war 1846 von Eduard Zbitek gegründet worden. Produkte der Firma erfreuten sich über die Lande der österreichischen Monarchie hinaus großer Beliebtheit. Zu Hunderten gingen die spektakulären Kirchenkulissen per Eisenbahn von Olmütz-Neustift in die katholische europäische Welt.

 

Ja mitunter sogar nach Übersee. In Österreich, Tschechien und Polen blieben insgesamt acht Heilige Gräber aus transparenten Glasmosaiken erhalten.In ganz Deutschland sind es nur zwei!Weshalb Glaskunstexperten die Iffeldorfer Wiederentdeckung als einen unerwarteten Glücksfall werten.

 

Ursprünglich wurden die Glasdekore von einer Vielzahl Petroleumlampen hinterleuchtet. Der Altar bildet eine Bühne nach. Die zirka drei Millimeter starken Kartons sind auf Holzrahmen aufgezogen. In die ausgestanzten Öffnungen sind vielfarbige, handgeschliffene Glassteine eingesetzt und mit dünnen Drähten bzw. Doppelfäden fixiert.

 

Möglicherweise hat das immer wieder in Verbindung mit Christi Opfertod und Auferstehung zitierte Bibelwort „Sein Grab wird herrlich sein“ (Jes 11,10) die böhmischen Glasmacher veranlasst, Heilige Gräber von mystischer Strahlkraft zu entwerfen, zumal man sich der Faszination im Zusammenspiel von Dunkelheit, Licht und Farbe tatsächlich kaum entziehen kann. Darüber hinaus aber ist auch das Iffeldorfer klerikale Meisterwerk ein Stück Erinnerung an jene wundersame Verbindung von Liturgie und Volksfrömmigkeit.